
Propst Dr. Thomas Benner
Informationen über den aktuellen Stand der Veränderungen
in der Pfarrei Franz von Assisi, Kiel
Mai 2023
Letzter Montsbrief
Kiel, 16.5.2023
Liebe Schwestern und Brüder in der Pfarrei Franz von Assisi,
seit einiger Zeit informiere ich Sie mit den „Monatsbriefen“ über die nüchternen „Zahlen, Daten und Fakten“ unserer pfarrlichen Immobilienreform. Mit diesem Monatsbrief Mai 2023 beschließe ich diese Reihe.
Es war ein für alle Beteiligten sehr herausforderndes Projekt. Ich danke allen herzlich, die sich auf die vor mittlerweile sieben Jahren getroffenen Beschlüsse zur Verkleinerung des Immobilienbestandes eingelassen haben. Insbesondere für die Gemeinden Stella Maris, St. Ansgar, Dreieinigkeit, St. Bonifatius und Heilig Kreuz, die ihre Kirchen aufgeben mussten, war es sehr schmerzhaft. Erleichtert können wir heute sagen, dass sie in anderen Gemeinden unserer großen Pfarrei oder in evangelischen Nachbargemeinden Aufnahme gefunden haben. Die Gemeindeteams und die Ortskoordinatoren setzen sich sehr dafür ein, dass sie nun in gemeinsamen Gottesdiensten und Gemeindeveranstaltungen neue Heimat finden. Vielen Dank! Der Kirchenvorstand hat sich (notgedrungener Weise) über Jahre ein Projekt zugemutet, vor dem so gut wie alle Pfarreien im Erzbistum noch stehen – und erschrecken. Ich danke allen, die sich nicht haben entmutigen lassen, die sich immer wieder neu auf die komplexen Fragestellungen eines solchen Projekts eingelassen haben und die die immense Arbeit der Abwicklung auf sich genommen haben. Und die Arbeit geht ja noch weiter, denn die längst beschlossene Veräußerung von St. Ansgar und St. Bonifatius ist ja aufgrund der langwierigen Prozesse im erzbischöflichen Generalvikariat noch nicht abgeschlossen. Danke! Ich selbst habe als Pfarrer (anstelle des Erzbischofs) fünf Profanierungen vorgenommen und mir geschworen, dass das reicht. Mittlerweise haben wir z.B. Glocken, Kirchenbänke, Taufbecken, Tabernakel und Paramente aus den Kirchen, Tische, Stühle, Geschirr u.a.m. aus den Gemeindehäusern vor allem an bedürftige Gemeinden in Afrika, Deutschland und Osteuropa weitergeben können. Wir gut, dass diese Dinge, die wir nicht mehr verwenden können, an anderer Stelle weiterhin gute Dienste tun werden. Auch hier danke ich herzlich allen, die dafür gesorgt haben.
Die Aufgabe der Sanierung der Propsteikirche St. Nikolaus steht weiterhin an. Das Erzbistum hat stellvertretend Anträge auf Fördermittel öffentlicher Drittmittelgeber und privater Stiftungen eingereicht. Schade, dass sie (noch) nicht erfolgreich waren. Das Erzbistum hat gegenüber dem Verwaltungsrat eine gewichtige Fördersumme in Aussicht gestellt. Nach Abschluss des noch ausstehenden Architektenvertrages kann eine präzise Kostenberechnung vorgenommen, ein Maßnahme- und ein Zeitplan erstellt werden. Das dürfte noch einige Zeit dauern. Darüber ist dann zu späterer Zeit und in neuer Form zu berichten. Im Übrigen: Generalvikar Geißler und Verwaltungsdirektor Becker haben mitteilen lassen, dass „ein neues Wohnheimprojekt [für Studenten] in Kiel nicht [mehr] geplant ist. Die investiven Kosten seien dafür zu hoch und die personellen Kapazitäten vor allem in der Bauabteilung seien derzeit nicht ausreichend.“
Die Gestaltung des Haushalts der Pfarrei ist immer noch eine echte Herausforderung. Die anteiligen Erlöse aus den oben genannten Verkäufen gleichen einerseits die erheblichen Entnahmen aus dem Rücklagen seit Gründung der Pfarrei vor zehn Jahren aus und werden andererseits für zukünftige Aufgaben zurückgelegt. Haushaltsdisziplin bleibt angesichts immer noch bestehender Ungleichgewichte, aktueller Kostensteigerungen (Personal, Energie, Inflation) und zu erwartender geringerer Zuweisungen (aus Kirchensteuern) eine Herausforderung.
Gleichwohl werden wir gemeinsam mit den Franziskanerinnen in Liebfrauen investieren in einen kleinen Neubau neben dem „Klösterchen“, das als Unterkunft für Novizinnen gedacht ist. Die Franziskanerinnen haben ja den Ort des Noviziats von Münster nach Kiel verlegt – und unsere Pfarrei schätzt sich glücklich, sie gerade dort als geistliche Gemeinschaft in unserer Pfarrei zu haben und möchte, dass sie dauerhaft dort bleiben.
Uns allen ist ja bewusst, dass Veränderungen zum Leben gehören, dass die Veränderungen im Leben einer Gemeinde, die wirklich wesentlich sind, aber auf das Wirken des Heiligen Geistes zurückgehen. Deshalb bitten wir ja in diesen pfingstlichen Tagen mit dem heiligen Franziskus, der Patron unserer Pfarrei:
„Erleuchte unsere Augen, Heiliger Geist, dass wir nicht blind werden, für die Wunder deiner Schöpfung, deiner Güte und Liebe. Öffne unsere Ohren, Heiliger Geist, dass wir nicht taub werden für dein Wort und deine Wahrheit. Durchdringe unseren Geist, Heiliger Geist, damit wir Tag für Tag deinen Willen erkennen und in deinem Licht das Licht sehen. Erhelle unser Herz, Heiliger Geist, damit wir lieben was wahrhaft und gerecht ist und in allem, was wir lieben, dich lieben.“
PAX et BONUM,
Ihr Propst Dr. Thomas Benner
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