Katholische Kirche St. Heinrich
Feldstraße 172
24105 Kiel
Kirche der Pfarrei Franz von Assisi, Kiel
St. Heinrich wurde 1907 bis 1909 in Kiel-Blücherplatz direkt neben der Forstbaumschule aus dem 18. Jahrhundert errichtet. Sie war ursprünglich als Garnisonskirche gedacht. In der Nähe liegt die evangelische Petruskirche (erbaut 1905–1907), die ebenfalls eine Garnisonkirche war.
Sie war nach St. Nikolaus (1890 / 1893) die zweite katholische Kirche, die nach der Reformation in Kiel erbaut wurde.
Architekt der Kirche war Adalbert Kelm.
Kelms Hauptwerk ist die bekannte Marineschule Mürwik in Flensburg- Mürwik, welche ungefähr zur gleichen Zeit gebaut wurde. Kelm hatte wohl auch ein zur Marineschule gehöriges Kirchengebäude geplant. Dieses wurde jedoch nicht realisiert. St. Heinrich ist wohl der einzige nach Plänen Adalbert Kelms errichtete Kirchenbau.
Eine Besonderheit ist die Konstruktion des so genannten „Sterngewölbes“ und des Hauptdachs. Sie sind ein frühes Beispiel für den modernen Stahlbetonbau, den Emil Mörsch in seinem 1902 verfassten Buch „Der Eisenbetonbau“ erstmals propagiert hatte.
Eine Gedenktafel an der Kirche erinnert an Maximilian von Spee und dessen Söhne, die 1914 beim Seegefecht bei den Falklandinseln fielen.
Die Kirche wurde bei einem Luftangriff auf Kiel am 24. Juli 1944 zu 40 Prozent zerstört. Dabei wurde die Stahlbeton-Dachkonstruktion zum Glück kaum beschädigt. 1948 konnte die Kirche wieder in Stand gesetzt werden. Seit 2000/01 ist sie unter Denkmalschutz gestellt und ist eines der Kulturdenkmale der Stadt Kiel.
Zum Beitrag über die Kunstglasfenter von St. Heinrich bei KUNST@SH
Foto: W. Schröder